Tourtagebuch / Sassnitz (31. Tag)

SalilouTour-Tagebuch

DER KULTUR-TRUCK

Tourtagebuch

14.06.2021

Sassnitz (31. Tag)

Der Zeitplan ist straff getaktet, trotzdem schafft es Daniela noch mit Fili ans Meer zu radeln, um sich noch einmal in die Fluten zu stürzen. Bei Sonnenschein macht das nochmal mehr Spaß. Wir kommen pünktlich zum Frühstück mit frischen Brötchen im Gepäck zurück. Und während wir überlegen, wie wir am Effektivsten unser Lager hier räumen, um möglichst schnell „losdüsen“ zu können, kommt Kristin in unsere Frühstücksrunde und fragt uns, ob wir ihr noch eine Weide einzäunen könnten und ein Sofa auf die Straße schleppen könnten. Gefragt?getan! Zeitplan kurz umgeplant und auf geht‘s. Die Mädels machen Lagerräumung und die Jungs spielen Cowboy und stecken den Zaun. Wir sind dann nur eine Stunde hinter unserem Zeitplan auf der Straße und verlieren damit nur unseren -glücklicherweise einkalkulierten – Puffer. Kommen dann also um kurz nach 17 Uhr auf dem Rügen-Hotel-Platz mit traumhaftem Blick auf die Ostsee an. Lydia, eine sehr gute Freundin von Samia & Hannes erwartet uns schon und auch ihr Bruder Olli mit Frau ist da. Die drei bekommen Logenplätze und die Akkustik auf dem Platz hat ihren ganz eigenen Charme. Denn das hohe Hotelgebäude aus DDR-Zeiten gibt den Klang der Stimme als Nachhall wieder und dadurch bekommt man als Zuhörer das Gefühl, als ob der Platz mitsingt. Irre! Zu unseren Logengästen gesellen sich noch weitere Interessierte, die den Platz zufällig überqueren und inne halten. Heute an diesem Tag begründen wir damit dem Vorbild des Nelson Mandela Prinzips eine neue Variante: Das L.Y.D.I.A-Prinzip (=Liebe überwindet die innere Angst). Mit dieser menschlichen Stärke kann es gelingen, dass wir Freunde, die sich in den Krisenzeiten aufgrund Meinungsverschiedenheiten voneinander abwenden, freilassen und dennoch weiterhin mit Liebe im Herzen behalten. Denn es wird der Tag kommen, an dem man wieder einander braucht und dann sind wir wieder füreinander da. Dieses Prinzip ist natürlich auch auf Familienmitglieder und alle anderen Mitmenschen, die uns nahe stehen anwendbar. Nach der Versammlung fahren wir flink an den Hafen, denn Olli hat frischen Streusel-Aprikosen-Kuchen gebacken, den wir dann mit Wonne dort gemeinsam verzehren. Kuchen ist etwas, was hier echt gerade fehlt. Denn einen Ofen haben wir nicht und meistens am Nachmittag auch keine Zeit für eine Cafépause. Zum Übernachten wechseln wir unseren Platz nochmal etwas kindersicherer weg vom Wasser und fallen schlagko ins Bett. Fazit: Wir sind Menschen, wir können mit unserer Liebe im Herzen vermeintlich Unfassbares bewirken.